Provence 1993

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Freitag 08.10.1993

Abfahrt 14:30 Uhr, Abendbrot auf dem Rast­platz Göt­tin­gen!
22:00 Uhr An­kunft Roten­burg an der Ful­da, genäch­tigt beim Cam­ping­platz.

Samstag 09.10.1993

07:00 Uhr Aufstehen, Früh­stücken, Ein­kaufen. Dann weiter Rich­tung Frank­furt, Heidel­berg, Straß­burg, Col­mar. An­kunft in Gueb­wil­ler gegen 19:00 Uhr. Geparkt erst mal an der Bibli­othek. Dann Essen ge­gan­gen. Schöne Klein­stadt am Fuß von ter­ras­sen­artig ange­leg­ten Wein­bergen. Dann Rich­tung Schwimm­halle und dort genäch­tigt. (Hatte bei der Bestel­lung des Essens die ersten Schwie­rig­keiten mit der Franzö­sischen Sprache. Zum Glück stand eini­ges in Deutsch über­setzt in der Speise­karte!)

Sonntag 10.10.1993

Heute hat Axel Geburts­tag. Erst mal schön Früh­stücken. Dann geht’s um 10:00 Uhr weiter Rich­tung Bel­fort, Besan­con, Lyon. So sollte es sein, doch es kam anders. Wir ver­fuhren uns total, lan­de­ten immer mehr in Rich­tung Schweiz. Doch es hatte auch sein Gutes! So fuh­ren wir durch Serpen­tinen ent­lang eines rausch­enden Wild­baches, ideal zum Kanu fah­ren. Aber irgen­dwann so in 2 Stun­den lande­ten wir wieder auf der rich­tigen Route. Als wir gegen 20:00 Uhr die Auto­bahn Rich­tung Orange verlie­ßen, war es bis Beau­mes-de-Venise nicht mehr weit. Dort stan­den wir die erste Nacht auf dem Markt­platz (schön ruhig dort). Ein schönes kleines Dorf, typisch für die Prov­ence. Der Abend war schön warm, knappe 20°. Wäh­rend die Großen sich fürs Bett fertig mach­ten, gingen wir mit der Klei­nen noch­mal durchs Dorf. Und dann ab ins Bett.

Montag 11.10.1993

Alle früh wach gewor­den. Und nun alle Hunger. Also los und Bröt­chen / Crois­sants holen. Beim Bäcker kon­nte natür­lich keiner ein Wort Deutsch. Also mit Händen und Füßen reden, das klappt dann so einiger­maßen.
Nach dem Früh­stück verle­gen wir auf den Camping­platz. Sehr schön gelegen, 5 Min. vom Markt­platz. Dort geht ein Fluss ent­lang. Das Fluss­bett war total ausge­waschen, wahr­schein­lich durch die starken Regen­fälle. Sie hatten im Dorf sogar eine Brücke weg­ge­rissen. Überall sind die Leute damit beschäf­tigt, die Schäden zu besei­tigen.
Später in Deutschland lese ich, dass es dort ein Jahr zuvor eine verherende Flutkatastrophe mit über 40 Toten gegeben hat.
de.frwiki.wiki – Jahrhundertflut 21./22. September 1992
Nach dem 2. Früh­stück Vor­zelt aufge­baut. Dann geduscht (endlich) und ins Dorf. Die Geschäf­te haben über Mittag alle zu, ein Café hat auf. Trotz Verstän­digungs­schwierig­keiten bekom­men wir Brot mit Käse und Auf­schnitt. Alle sehr freund­lich. Dann zur Bank Geld wech­seln. Irgend­etwas war wohl in meiner Tasche, jeden­falls piepste es, als ich durch die Tür wollte.
Dann zurück zum Camping­platz. Im ausge­wasche­nen Fluss­bett haben wir viele Fossi­lien gefun­den. Dann ins Dorf für abends ein­kaufen, Kote­letts mit Erbsen und Wurzeln. Zwischen­durch üben wir alle Franzö­sisch. Anschlie­ßend spielen wir Stadt, Land, Fluss. Dann Schlafen.

Dienstag 12.10.1993

Früh aufgewacht, es war heute Nacht recht windig. Gegen Morgen reg­nete es ein paar Trop­fen. Aufste­hen und schön Früh­stücken, Axel hatte fri­sches Bagu­ette geholt. Dann fuhren wir los Rich­tung Vaison-la-Romaine über Lafare, Suzette und Malau­cene. Es ging durchs Gebirge über Serpen­tinen.
In Vaison-la-Romaine waren wir auf dem Wochen­markt. Anschlie­ßend im Theatre Romain, alte Stadt­mauern der Römer besich­tigt. Der Ort ist sehr schön, besonders die Ober­stadt. Alles enge kleine Gassen mit Gale­rien.

Dort haben wir auch geges­sen, Pizzeria du Vieux Vaison, total lecker, hauch­dünner Boden, gut belegt. Zuerst hatten wir einige Verstän­digungs­schwierig­keiten wegen des Belages, nach einigem hin und her klappte es dann doch noch.

Dann fuhren wir über Sablet nach Vacque­yras. Dort wollten wir eigent­lich auf ein Hoch­plateau. Doch der Weg dorthin war so schlecht oder gar nicht befahr­bar, dass wir es lieber ließen. Das wäre zu viel Aben­teuer auf ein­mal gewesen. Also zurück zum Camping­platz. Dort machten wir es uns bei einer Tasse Kaffee gemüt­lich.
Anschließend gingen wir ins Dorf und holten das Grund­nahrungs­mittel aller Fran­zosen, Baguet­tes. Dann Abend­essen, Karten schrei­ben, Spielen und über den gelau­fenen Tag geredet. Morgen geht’s wieder los zum nächs­ten Platz.

Mittwoch 13.10.1993

Nach dem Frühstück wurde erst einmal das Zelt abge­baut und alles ver­packt. Dann ging es los Rich­tung Fon­taine−de−Vau­cluse. Das ist eine kleine Stadt, die haupt­säch­lich vom Touris­mus lebt. Die Attrak­tion ist eine Quelle, die unter­irdisch aus einem Berg kommt und über Fel­sen weiter durch die Stadt fließt, ideal für Kanuten.

Dort hielten wir uns ca. 2 Std. auf, dann fuhren wir weiter nach Apt. Dort fahren wir erst kurz durch die Stadt und dann zum Camping­platz. Nach dem Zelt auf­bauen geht’s in die City bum­meln, Geld holen, kleinen Imbiss und Café au Lait. Dann in einen Fran­zösi­schen Super­markt fürs Abend­essen ein­kaufen. Und noch zur Post.
Nach dem Abend­essen gingen Axel und ich noch­mals in die City was trinken. Die Kids hatten keine Lust. In der Stadt war aber auch nichts mehr los, so dass wir nach einem Bier­chen wieder zurück gingen. Zurück wollten die Kids auf dem Platz noch was trin­ken. Ich ließ mich über­reden. Als wir dort mit vielen jungen Leuten saßen, regne­te es ziemlich. Aber an­sons­ten war es sehr gemüt­lich. (22:30 Uhr)

Donnerstag 14.10.1993

Nach dem Frühstück machten wir uns auf, die umlie­gen­den Dör­fer zu erkun­den. Zuerst ging es nach Sai­gnon. Dort bestie­gen wir ein Pla­teau bei einer alten Burg. Über den Rand habe ich nicht gesehen, aber es war ein toller Rund­blick bei schönem Wetter.

Von dort aus dann nach Buoux, einem klei­nen Dorf, das in die Berge gebaut ist.
Dann eine ganz tolle Serpen­tinen­strecke weiter nach Bon­nieux, rauf auf einen Berg eine Kathe­drale und ein Gipfel­kreuz ansehen. Überall konnte man Eidech­sen beob­achten. Auch von dort konn­ten wir eine tolle Rundum­sicht genie­ßen.

Dann fuhren wir weiter nach Ménerbes, um dort bei Le Clemen­tine zu essen. Wir wussten zwar wieder nicht so richtig, was wir auf­grund unserer Bestel­lungen bekom­men würden, aber es war alles sehr lecker. Wir konn­ten draußen sitzen und hatten einen herr­lichen Aus­blick.

Von dort fuhren wir weiter nach Gordes. Wir parkten etwas ober­halb des Ortes. Dort entdeck­ten wir einen tollen Platz mit einem alten Stein­haus und vielen Pflan­zen mit Gottes­anbeter­innen.
Danach ging’s nach Rous­sil­lon in die Ocker­stein­brüche. Wir waren total beein­druckt, diese Farben Viel­falt kann man mit Worten kaum beschrei­ben. Ich kam mir dort wie in einem Farb­topf vor. Sogar die Kids waren total begeis­tert.

Dann zurück nach Abt, müde aber zufrie­den. Schnell noch einen Café au Lait, dann duschen, essen und faul sein.

Freitag 15.10.1993

Nach dem Frühstück wurde abge­baut. Es ging weiter nach Saint-Rémy-de-Pro­vence, dort haben wir uns einen Römi­schen Rund­bogen ange­sehen.
An Les Baux vorbei ging es weiter nach Arles. Dort haben wir erst einmal bei MC geges­sen und dann zur Kathe­drale St-Trophime und ins Amphi­theater.

Danach weiter in die Camargue, hier ist alles über­schwemmt und lauter Umlei­tungen. Flamin­gos und Pferde haben wir trotz­dem gese­hen. Weiter nach Saintes-Maries-de-la-Mer, am ganzen Strand lagen Äpfel, war nicht beson­ders schön.
Von da aus weiter nach Saint-Gilles. Wieder Umlei­tun­gen wegen Über­schwem­mungen und kurz vor Saint-Gilles müssen wir dann länger wegen eines schweren Unfalls im Stau stehen. In Saint-Gilles haben wir auf einem großen vollen Park­platz genäch­tigt. Diese Stadt kann man ab­haken.

Samstag 16.10.1993

Am Morgen haben wir Bröt­chen und Bagu­ette gekauft und dann nach einem Platz zum Früh­stücken gesucht. Sind bis Nimes gefah­ren, quer durch die Stadt. Dann end­lich am Stad­trand gefrüh­stückt.
Bei schlechter werden­den Wetter ging es dann Rich­tung Ales weiter am Gardon ent­lang, Serpen­tinen ohne Ende. Eine schöne Land­schaft, insbeson­dere die Schlucht Gorges du Tarn, aber leider haben alle Camping­plätze geschlos­sen. Und das Wetter wurde auch nicht bes­ser. In Aguessac holten wir uns erst mal Kuchen und Ziga­retten und über­legten, wie es weiter gehen sollte. Wir entschie­den uns über Millau weiter zu fahren Rich­tung Süden nach Lodève. Dazu mussten wir eine Hoch­ebene über­queren, die Causse du Lar­zac, und auch mal wieder einer Umlei­tung folgen. Der Regen wurde immer schlim­mer und es Blitzte und Don­nerte, aber zum Glück fanden wir in Lodève einen offenen Camping­platz. Die Kinder sind etwas ängst­lich wegen des Gewit­ters, wir hoffen morgen auf bes­seres Wet­ter.

Sonntag 17.10.1993

Morgens ist es immer noch etwas bewölkt. Wir über­legen, wie es weiter­gehen soll. Ich gehe erst mal duschen. Als ich zurück komme, finde ich vor unse­rem Womo ein Vier­blätt­riges Klee­blatt. Das bringt Glück, Axel sagt, ich solle entschei­den wie es weiter­geht.

Ich brauche gar nicht lange über­legen, ich möchte raus aus den Bergen. Ist mir zu nass und zu kalt hier. Ich möchte wieder zurück zum ersten Camping­platz nach Beau­mes-de-Venise.
Wir fahren über Montpel­lier und Avig­non Rich­tung Carpen­­tras über die Auto­bahn. Je näher wir der Pro­vence kommen, um so schöner wird das Wet­ter. Wir finden auch gleich einen tollen Stell­platz, also Zelt auf­bauen, Stühle und Iso­matten raus. Und vor allem Bade­anzug an! Wir gucken, ob der Fluss noch da ist, alles ok. Noch Kaffee kochen und dann nichts mehr tun, nur faul in der Sonne sitzen. Axel und die Kinder sind zum Fluss, Aben­teuer erle­ben. Da kann ich end­lich mal in Ruhe lesen. Axel und die Kinder kommen mit beacht­lichen Fun­den zurück. Als es dunkel wird, gehen wir noch­mal ins Dorf, dann Abend­brot essen, reden und lesen und ins Bett.

Montag 18.10.1993

Heute Morgen sind wir bei Sonne aufge­wacht! Axel hat geduscht und dann los zum Bäcker ins Dorf. Wir haben inzwi­schen aufge­räumt und Kaf­fee gekocht. Dann haben wir alle zusam­men ausgie­big gefrüh­stückt. Wir hatten uns gestern vorge­nommen, auf den Mont Ven­toux zu fahren. Das ist ein 1900 m hoher Berg, nichts für mich mit meiner Höhen­angst, aber Augen zu und durch.
In den Serpentinen gab’s noch Bäume, im letzten Stück nur noch Geröll. Das war Adre­nalin Aus­schüt­tung pur für mich. Oben ange­kommen konnte ich mich gar nicht so richtig an dem fantas­tischen Aus­blick erfreuen. Man kann von dort oben die Alpen sehen, die Camar­gue, sprich ganz Süd­frank­reich. Dort oben war es recht kalt so um die 6°. Dann kam eine Wolke und wir standen im dich­ten Nebel. Mit Mühe fanden wir zurück zum Womo und wieder runter. War schon recht auf­regend.
Dann haben wir uns noch das Cha­teau Le Bar­roux ange­sehen. Es liegt auch etwas höher und man hat eine schöne Aus­sicht.
Dann noch etwas einkaufen und zurück zum Camping­platz, fau­len­zen, Kaffee trinken, sonnen bei 22°. Die Kids waren wieder den Fluss hoch. Axel und ich haben in der Sonne gedöst. Nach dem Abend­essen noch gele­sen und ge­schrie­ben. Es war ein schöner Tag!

Dienstag 19.10.1993

Wir sind etwas später aufge­standen, das Wetter ist be­wölkt. Und schön lange gefrüh­stückt. Nach dem Auf­räumen ging’s auf den Wochen­markt im Dorf ein­kaufen. Wieder leckere Wurst ge­kauft und noch einen Café au Lait. Zu­rück am Fluss Steine sam­meln. Die Tüten­suppe zum Mittag schmeckt etwas eigen­artig. Na ja, heute Abend gibt es etwas Bes­seres, wir haben beschlos­sen, am letz­ten Abend in der Pro­vence Essen zu gehen. Wir bauen das Vor­zelt heute schon ab, damit wir morgen früh los kom­men. Die Mäd­chen gehen noch mal Duschen. Dann geht’s ins nächs­te Dorf, doch leider hat der Gast­hof zu. Also zu­rück, doch auch bei uns im Dorf hat die Piz­zeria dicht. Aber wir haben uns so darauf ver­steift essen zu gehen, dass wir be­schlie­ßen nach Vaison-la-Romaine zu fahren. Dort gibt es diese leck­ere Pizza mit dem hauch­dünnen Boden, dafür nehmen wir die 1/2 Std. Fahrt in Kauf. Es hat sich ge­lohnt, die Kinder essen Pizza, Axel und ich Menü, total gut. Dann zu­rück zum Platz und Schlafen. Axel erzählt mir noch schnell das Märchen vom Müll­auto!

Mittwoch 20.10.1993

07:00 Uhr Aufstehen, Brot holen, Früh­stücken. Ich habe noch schnell geduscht. Dann alles gut im Womo ver­stau­en und los Rich­tung Deut­schland. Wir wollen bis zum Abend aus Frank­reich raus sein. Es ging über Lyon die Auto­bahn hoch Rich­tung Mul­house. Zwischen­durch immer mal wieder Pausen. Es ging alles glatt. Um 17:30 Uhr sind wir wieder in Deut­schland. Im Womo-Restau­rant­führer haben wir in der Nähe von Frei­burg im Glot­ter­tal das Gast­haus „Zum Kreuz“ gefun­den. Ziem­lich groß aber sehr gemüt­lich. Die Leute dort sind sehr nett, das Essen ist sehr reich­lich und gut, haus­ge­machte Spätz­le und Semmel­knödel, sehr lecker. Dann noch ein biss­chen sitzen und ab ins Womo, es ist auch schon 21:30 Uhr. Noch etwas lesen und dann Schlafen.

Morgen geht’s weiter Rich­tung zu Hause, mal sehen, wie weit wir kommen!